Was ist reformiert?
Die Evangelisch-reformierte Gemeinde Veldhausen ist eine von 142 Gemeinden
der Evangelisch-reformierten Kirche. Diese ist eine Gliedkirche der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In Niedersachsen existieren die
Ev.-reformierte Kirche und die vier lutherischen Landeskirchen in guter
Nachbarschaft.
Was ist für die Reformierten kennzeichnend?
Ihre Kirchen zeichnen sich durch nüchterne Sachlichkeit aus (keine Bilder
und Darstellungen an den Wänden). Es gibt keine Kruzifixe, weil das 2. Gebot
(Bilderverbot) dahingehend ernst genommen wird. Ein Abendmahltisch
ersetzt den Altar. Damit soll der Eindruck vermieden werden, wir Menschen
könnten Gott durch ein Opfer beeindrucken.
Die Liturgie reformierter Gottesdienste räumt der Predigt große Bedeutung
ein. Das Wort steht im Mittelpunkt - deshalb sind in vielen reformierten
Kirchen die Bänke rund um die Kanzel angeordnet (auch in Veldhausen befindet
sich die Kanzel mittig an der südlichen Längsseite des Kirchenschiffes).
Ebenso wichtig sind aber die Gebete, der Gemeindegesang und gemeinsam
gesprochene Texte. Besonders gepflegt wird der Gesang der Psalmen in der
Textfassung von Matthias Jorissen und den Melodien aus dem Genf des 16.
Jahrhunderts. Die Liedfassungen aller 150 biblischen Psalmen finden sich
vorne in der reformierten Ausgabe des "Evangelischen Gesangbuches".
Die Gemeinden und die Gesamtkirche werden durch Presbyterien (Kirchenräte)
geschwisterlich geleitet. Sie ordnen ihre Angelegenheiten weitgehend
selbstständig. Unter anderem wählen die Gemeindemitglieder ihre Pfarrerinnen
und Pfarrer in eigener Verantwortung. Dazu sind alle Gemeindeglieder ab der
Konfirmation wahlberechtigt. Nur was in der Gemeinde nicht entschieden
werden kann, wird der Synode in der Region (Synodalverband) oder der
Gesamtsynode Gesamtkirche) vorgelegt (Subsidiaritätsprinzip). Die Synoden
sind mehrheitlich mit "Laien" besetzt.
In den Fragen der Lehre trennen die evangelischen Kirchen heute keine tiefen
Gräben mehr. Auch wenn die Reformierten ihre eigenen Bekenntnisschriften
haben, und diese auch aktuell geltend machen, können evangelische
Theologinnen und Theologen heute gemeinsam daran arbeiten, den Glauben in
unserer Zeit verständlich zu machen. Als Bekenntnisschriften gelten
vorbehaltlich weiterführender schriftgemäßer Glaubenserkenntnis neben den
altkirchlichen Bekenntnissen der Heidelberger Katechismus von 1563 und die
Barmer Theologische Erklärung von 1934.
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